Geschichtsunterricht auf Schloss Rochlitz
Trotz des nasskalten Wetters erlebten die sechsten Klassen der Oberschule Trebsen am 05.03.24 auf dem Schloss Rochlitz Geschichte zum Anfassen.
Auf dem Schlosshof erschienen in zeitgemäßer Kleidung eine Kammerzofe und ein Waffenknecht, welche mit den Schülerinnen und Schülern eine Zeitreise in die mittelalterliche Lebensweise durchführten.
Die Kammerzofe führte ihre Gruppe in einen Raum, der sich als „Kleiderkammer“ entpuppte. Nach ein paar interessanten Erläuterungen zu typischen Kleidungsstücken der Zeit konnte jeder entweder in die Kleider eines Burgfräuleins oder einer Magd, sowie in das Männergewand des Burgherren schlüpfen. Sogar ein Hofnarr war schnell gefunden. Alle hatten viel Spaß am Verkleiden und konnten somit den edlen Samt und auch den groben Baumwollstoff am eigenen Leib fühlen.
Danach ging es in die Schwarzküche. Hier konnten alle schon beim Eintreten den Räuchergeruch wahrnehmen. Das offene Feuer musste von einem Schüler selbst entfacht werden. Über diesem hing bereits ein Kessel, der mit Punsch gefüllt war.
Nach einer Weile bekamen wir eine Kostprobe.
Viele Küchenutensilien sind ausgestellt, so auch ein zum Zerteilen von Fleisch benutztes riesiges Wiegemesser.
Danach übernahm der ritterliche Waffenknecht die Gruppe. Streng belehrte er die Schülerinnen und Schüler zu Gehorsamkeit und Disziplin, ohne die ein Kampf auf dem mittelalterlichen Schlachtfeld nicht möglich gewesen wäre. Ein Schwert muss exakt geführt werden und auch der Einsatz des Schutzschildes sollte von einem Ritter beherrscht werden.
Da alle Anwesenden aufgrund ihrer körperlichen Statur eher als Page oder Knappe einzuordnen waren, konnte keine komplette Rüstung ausprobiert werden. Schon das Gewicht des Kettenhemdes und Eisenschwerts brachte manchen zum Schwanken.
Zum Schluss bekamen alle einen Eindruck, wie innerhalb der Burg mit Gefangenen umgegangen wurde. Im Verlies gab es kein Tageslicht, die Luft war noch kälter als draußen. Nur Stroh wurde auf dem Boden verteilt und ansonsten…kein Stuhl, kein Bett, keine Toilette usw. Hier wollte keiner länger bleiben.
Nach zwei erlebnisreichen Stunden fuhren beide Klassen vollständig zurück nach Trebsen. Niemand musste am Pranger in der Geige stehen bleiben oder mit einer Schandbirne am Hals mitfahren.
Text und Fotos A.Paul (Geschichtslehrerin)